Funktionsstörungen des Kiefergelenkes sind kein neues Phänomen. Schon Hippokrates beschrieb temporomandibuläre Gelenkdislokationen und Regulationsstörungen der Zähne verbunden mit Kopf- und Ohrenschmerzen. Neuere Ansichten der Medizingeschichte gehen auf den HNO-Arzt Costen (1934) zurück, welcher einen Symptomenkomplex mit Gesichtsschmerzen, Ohrsymptome (Tinnitus, Ohrensausen), Schwindel und Gleichgewichtsstörungen beschrieb. Heute gilt auch dies als veraltet. Symptome, welche im Kopf-, Gesichts-, und Kieferbereich auftreten, werden unter dem Begriff “Cranio-mandibuläre Dysfunktion” (CMD) zusammengefasst.
Von Funktionsstörungen am Kiefergelenk spricht man, wenn Schmerzen und Schmerzempfindlichkeit im Bereich der Kaumuskulatur und des Kiefergelenkes bestehen. Wenn ein Knirschen oder Knacken im Gelenk spür- oder hörbar ist, oder wenn Bewegungseinschränkungen und Abweichungen vom Bewegungsmuster des Unterkiefers auffallen.